Aktuelles

Gemeindebrief 39/25

„Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“

(1. Johannes 5:4c; Luther)

Liebe Geschwister,

was glaubst Du? Diese Frage war eine entscheidende Frage der ersten Christen. Es gab für sie im Unterschied zu uns keine feste Tradition, auf die sie verweisen konnten, kein altes Glaubensbekenntnis. Als Christen waren sie anders als das Umfeld. Kritik und Anfeindungen gehörten zum Alltag. Umso wichtiger war es, den eigenen Glauben zu bekennen. Seine Merkmale zu benennen und davon weiterzuerzählen.

In dem Abschnitt, aus dem der Wochenspruch kommt, heißt es: „Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist." Das ist also der Glauben. "Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Zum Glauben gehört die Liebe. Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; Und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ (1 Joh. 5:1-4). Zum Glauben gehören die Liebe und die Hoffnung. Glauben, Liebe, Hoffnung, es sind diese drei Grundpfeiler, mit denen der Autor dieses Bibelwortes seinen Glauben beschreibt. Es ist der Glaube. Der Glaube an Jesus als den Christus. Zum Glauben an Gott den Vater kommt der Glaube an Jesus als den Christus hinzu. Der Glaube an Jesus Christus definiert unseren Glauben, erdet ihn. Gott wird Mensch und ist uns, ist mir, ist dir, so ganz nah. Er lebt und erlebt die Welt in ihren verschiedensten Facetten. Und überwindet sie. Und durch den Glauben, das Vertrauen in ihn, tun wir das Gleiche mit ihm.

Die Liebe. Die Liebe sie gehört unbedingt zum christlichen Glauben dazu. Auf die Frage, welches das höchste Gebot ist, antwortet Jesus: „Du sollst den Herrn deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Die Liebe sie ist ein Gebot des Glaubens. Ein Gebot, das aus dem Glauben wächst. Die Liebe, sie wächst, nicht als Forderung, sondern als Frucht des Geistes. Und so führt der Glaube automatisch immer wieder neu über sich selbst, über den Einzelnen hinaus. Indem er auf Gott, den Vater Jesu Christi verweist, verweist er immer wieder gleichzeitig auf den Nächsten, auf den Mitmenschen. Ohne die Achtung des anderen – in Toleranz und Offenheit – ist christlicher Glaube nicht denkbar. Jesus hat es uns vorgemacht, indem er das Brot brach mit allen, die für diese Liebe offen waren.

Die Hoffnung. Die Hoffnung, auch sie gehört unbedingt zu meinem Glauben dazu. Als Glaubende geht mein Horizont über das Sichtbare hinaus. Ich lebe, arbeite, liebe natürlich ganz in dieser Welt. Und doch tue ich all dies im Glauben und Vertrauen in Christus, der die Welt überwundenhat. Im Glauben und Hoffen auf das Reich Gottes, das heute schon angebrochen ist. Und mir fallen Beispiele vieler verschiedener Glaubensväter und –mütter ein, die aus dieser Hoffnung heraus Großartiges geleistet haben.
Glauben – Liebe -Hoffnung: Die drei Grundpfeiler. Ohne sie kann ich nicht antworten auf die Frage: Was glaubst Du?

Hören Sie hier die Predigt vom 27.04.2025:

Gepredigt hat H. Georg Gorrissen, Gemeindeleiter

der Johannesgemeinde in Heikendorf.